Bätylien sind Steine, die in der Antike als heilig galten und als Wohnstätten von Göttern verehrt wurden.
Diese heiligen Steine wurden in verschiedenen Kulturen, insbesondere im Nahen Osten, Griechenland und Rom, als Manifestationen göttlicher Macht betrachtet. Oft glaubte man, dass sie von den Göttern selbst auf die Erde gebracht wurden. In der religiösen Praxis konnten sie als Altäre, Kultstätten oder sogar als Objekte direkter Anbetung dienen. Manche Bätyle waren wohl Meteoriten.
So sind solche Bätylien auf diversen antiken Münzen zu erkennen.
Der Stein von Emesa war ein heiliger schwarzer Meteorit, der im Tempel der Stadt Emesa (dem heutigen Homs in Syrien) verehrt wurde. Dieser Stein war eng mit dem Kult des Sonnengottes Elagabal verbunden, eine Gottheit, die in Syrien als Sonnengott verehrt wurde.
Der Stein von Emesa erlangte besondere Bedeutung, als der jugendliche römische Kaiser Elagabalus (regierte 218–222 n. Chr.) an die Macht kam. Elagabalus, der als Hohepriester des Elagabal-Kults in Emesa aufgewachsen war, führte diesen Stein in Rom ein, als er Kaiser wurde. In einem radikalen religiösen Schritt versuchte er, den Kult des Elagabalus im römischen Reich als dominante Religion zu etablieren, indem er den Stein von Emesa nach Rom brachte und dort den Sonnengott verehrte.
In Rom liess Elagabalus einen Tempel auf dem Palatin errichten, um den Stein von Emesa zu beherbergen. Er führte grosse religiöse Zeremonien durch, bei denen der Stein in feierlichen Prozessionen durch die Strassen Roms getragen wurde. Diese religiöse Revolution führte jedoch zu erheblichem Widerstand, sowohl bei der Bevölkerung als auch beim römischen Senat.
Nach der Ermordung des Kaisers Elagabalus im Jahr 222 wurde der Stein nach Emesa zurückgebracht, und die römische Religionspolitik kehrte zu den traditionellen Göttern zurück.